Erdaushub oder Bodenaushub im Container entsorgen

Container für Bodenaushub, Erdaushub, Mutterboden

Unter Erdaushub versteht man die Erde, die bei verschiedenen Bauprojekten abgetragen wird. Dies geschieht insbesondere beim Bau von Häusern, Pools, Teichen oder Brunnen im Garten. Die dabei entnommene Erde ist bezeichnet man als Erdaushub oder Bodenaushub.

Ähnlich verhält es sich beim Hausbau, wo für das Fundament Erde ausgehoben wird. Oftmals kann diese Menge an Erde nicht direkt vor Ort wiederverwendet werden und muss fachgerecht entsorgt oder anderweitig verwendet werden.

Wie kann man am besten Erdaushub entsorgen?

Abhängig von der Menge des Erdaushubs gibt es verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten:

  • Geringe Mengen können im Hausmüll entsorgt werden.
  • Für Mengen bis zu 1 m³ empfehlen wir entweder einen „Big Bag“ oder die Entsorgung auf dem Wertstoffhof.
  • Große Mengen Erdaushub kann man sinnvoll nur durch das Anmieten eines Containers bei einem Containerdienst entsorgen.
  • Für Bauprojekte, bei denen mehrere Tausend Kubikmeter Aushub entstehen, empfiehlt sich die Entsorgung direkt per Lkw.
  • Eine weitere Option ist, den Erdaushub zu verschenken oder zu verkaufen, vorwiegend den wertvollen Mutterboden.
erdaushub und bodenaushub im Container entsorgen

Wie berechnet man die Menge von Erdaushub?

Vielleicht überlegen Sie, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen, oder Sie möchten einen Teich im Garten anlegen. Dann beginnt Ihr Bauprojekt, wie viele andere, mit einem großen Loch im Boden.

Die Berechnung des Volumens des Bodenaushubs erscheint einfach: Länge x Breite x Höhe = Volumen

Aber Vorsicht, so einfach ist es nicht. Fehlt die Erfahrung, Bauprojekte zu planen und durchzuführen, kommt es immer wieder vor, dass wichtige Aspekte außer Acht gelassen werden und die Menge des Erdaushubs falsch berechnet wird.

Woran liegt das?

Auflockerung des Bodens vergrößert das Volumen

Das Erdreich ist im Boden kompakt. Durch die Bauarbeiten wird der Erdaushub jedoch aufgelockert. Hierdurch vergrößert sich das Volumen des Bodenaushubs um 15-30%. Rechnen Sie immer großzügig und gehen Sie eher von 30% aus.

Ein Beispiel:
Wenn Sie ein Volumen von 6m³ für Ihren Erdaushub berechnen, sollten Sie den Fehler vermeiden, nur einen 7m³ Container zu bestellen. Der wäre zu klein. Wenn Sie die Vergrößerung des Volumens um 30% hinzufügen, kommen Sie auf 7,8m³. Das bedeutet, Sie benötigen einen 10m³ Container für Ihren Bodenaushub.

Bewegungsraum einkalkulieren

Angenommen, Sie wollen Ihr eigenes Haus bauen. Das Haus soll eine Grundfläche von 15 × 20 Meter und einen Keller haben, für den Sie 5 Meter in die Tiefe gehen wollen. Das Ergebnis: 1500m³

Aber, das ist zu knapp kalkuliert. Denn Bauarbeiten benötigen Platz. Deswegen kommt noch der sogenannte Bewegungsraum hinzu.

Üblicherweise fügt man Länge und Breite der Grundfläche weitere 2 Meter hinzu. Das bedeutet, die Berechnung des Bodenaushubs ergibt sich in diesem Beispiel aus der Formel 19 × 24 × 5m. Das Ergebnis: es müssen 2280m³ ausgehoben werden.

Fügt man dazu noch die 30%ige Volumenvergrößerung hinzu, kommen Sie auf 2964m³ Bodenaushub.

Was darf man in einem Container als Erdaushub und Bodenaushub entsorgen?

Im Erdaushub dürfen natürliche Bestandteile wie Lehm, Sand oder Ton enthalten sein. Nicht erlaubt sind Materialien, die eine Wiederverwertung des Materials erschweren oder unmöglich machen. Bauschutt, Kunststoff, Metall oder Beton müssen gesondert entsorgt werden. Aber auch große Steine, Kies, Grasnarbe und Äste sollte man nicht zusammen mit Erdaushub entsorgen.

  • Boden, Bodenaushub
  • Erde, Erdaushub
  • Lehm
  • Kieselsteine und kleine Steine (kleiner 10 cm)
  • Sand
  • Mit Schadstoff belasteter / verunreinigter Boden
  • Steine (größer als 10 cm)
  • Grasnarbe
  • Bauschutt
  • Grünschnitt, Pflanzenreste
  • Holz, Wurzeln, Äste
  • Metalle, Holz, Kunststoffe
  • Asphalt, Schotter
  • Restmüll
  • Ziegel und Mauerreste

Abfallkategorien Boden und Erdaushub

Bodenaushub ohne Fremdanteil

Reiner Erdaushub enthält nur Erde, Lehmboden, Sand oder Kies. Das bedeutet, dass das Material nicht mehr gesiebt werden muss, um es zu reinigen.

Solchen Erdaushub kann man ohne Probleme im Rahmen anderer Baumaßnahmen wiederverwerten.

Bodenaushub mit Steinen

Ab einem gewissen Anteil an Steinen und anderen mineralischen Abfällen im Erdaushub wird dieser der Unterkategorie „Erdaushub mit Steinen“ zugeordnet. Aufgrund des höheren Gewichts und der reduzierten Verwertbarkeit steigt der Preis für Ihren Container.

Ist das Anteil an mineralischem Fremdmaterial zu hoch, wird Ihr Containerdienst die Abfallart zu Bauschutt oder Baumischabfall ändern, wodurch sich die Kosten sehr deutlich erhöhen wird.

Bodenaushub mit Grasnarbe

Eigentlich soll man Grasnarbe separat und nicht zusammen mit Erdaushub entsorgen.

Da viele Containerdienste aber Container speziell für dieses Abfallgemisch anbieten, führen wir „Bodenaushub mit Grasnarbe“ als eigene Unterkategorie auf.

Wenn Sie im Rahmen Ihres Bauprojekts Erdaushub zusammen mit Grasnarbe entsorgen, müssen Sie mit etwas höheren Kosten rechnen.

Wichtiger Hinweis: Mutterboden darf nicht als Erdaushub entsorgt werden. § 202 BauGB (Baugesetzbuch) besagt, dass Mutterboden „in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen“ ist. Mutterboden wird zu Beginn von Bauarbeiten abgetragen und zur späteren Wiederverwendung gelagert.

Durchschnittliche Preise für einen Container für Erdaushub – 7 m³

Container für Bodenaushub Preis Ø
Berlin 583,00€
Düsseldorf 422,00€
München 638,25€
Hamburg 649,75€
Leipzig 513,50€
Container für Bodenaushub (mit Steinen) Preis Ø
Berlin 689,94€
Düsseldorf 535,51€
München 887,91€
Hamburg 737,73€
Leipzig 834,64€
container erdaushub bodenaushub

Was kostet es, Erdaushub zu entsorgen?

Die Kosten hängen zunächst von der Menge und Qualität des Erdaushubs ab. Für kleine Mengen Erde, wie so oft bei Arbeiten im Garten anfallen, benötigt man meist keinen Container. Man kann sie relativ günstig beim nächstgelegenen Wertstoffhof abgeben. Auch wenn die Preise regional unterschiedlich sind, sollte es normalerweise weniger als 10€ pro Tonne kosten. Fragen Sie am besten vorab, in welchen Mengen Sie Erdaushub abgeben können, denn auch die Abgabemengen unterscheiden sich je nach Standort.

Schadstoffbelastete Erde kann man nicht wiederverwerten, weswegen die Kosten vergleichsweise hoch sind. Je nach Belastungsgrad wird sie auf einer Deponie gelagert oder – in extremen Fällen – als Sondermüll entsorgt, was den Preis natürlich erhöht.

Ab 3m³ würden wir empfehlen, einen Container zu mieten. Die Preise unterscheiden sich je nach Region und Dienstleister sehr deutlich. Wie Sie den Preislisten entnehmen können, liegen die Kosten für einen 7m³ Container zwischen 400€ – 700€. Die sind Durchschnittspreise und dienen nur der Orientierung. Der Preis für Ihren Container kann davon deutlich abweichen.

Ein weiterer Kostenfaktor: Wer befüllt den Container?
Bei privaten Projekten kommt es nicht selten vor, dass man den Container selbst zu befüllt und ggf. Freunde zur Unterstützung dazuholt. Das ist anstrengend, kann aber auch Spaß machen. Hier kämen also noch Ausgaben für Verpflegung und Getränke zu den Gesamtkosten hinzu. Teurer wird es natürlich, wenn Sie Personal benötigen. Fragen Sie hierzu Ihren Containerdienst, ob er Ihnen in dieser Hinsicht behilflich sein kann.

Mit welche Kosten können Sie für einen Erdaushub Container rechnen?

  • Container: Miete & Transportkosten
  • Container Befüllung (sofern Sie das nicht selbst machen)
  • Entsorgungskosten auf der Deponie

Wie können Sie Geld sparen?

Wenn Sie Geld sparen wollen, achten Sie darauf, den Erdaushub möglichst frei von Verunreinigungen zu sammeln. Reiner Bodenaushub (Erde, Kies, Sand) lässt sich gut und relativ günstig entsorgen. Enthält die Erde zu viele Steine, Wurzeln oder anderes Fremdmaterial, erhöhen sich die Kosten für die Entsorgung deutlich.

Sie können auch das Material im Container verdichten, um so der Volumenvergrößerung des aufgelockerten Bodens entgegenzuwirken. Dadurch können Sie den Platz optimal nutzen. Da Erdreich aber auch ziemlich schwer ist (ca. 1 Tonne/m³) müssen Sie ggf. darauf achten, den Container nicht zu überladen.

Kann man Bodenaushub kostenlos entsorgen?

Tatsächlich ist es möglich, ausgehobene Erde kostenlos zu entsorgen. Gerade bei kleineren Mengen ist das relativ einfach.

Sie können sie verschenken oder verkaufen. Dafür schalten Sie entweder online eine Kleinanzeige oder Sie bieten die Erde auf einer Bodenbörse an.

Je nach Material sollten Sie dort Abnehmer finden, die im Idealfall auch den Transport übernehmen. Vor allem Mutterboden ist sehr begehrt.

Welchen Container brauchen Sie für Ihren Erdaushub?

Aufgrund des hohen Materialgewichts ist die Auswahl der Container für Erdaushub beschränkt.

Für Absetzer können Sie üblicherweise zwischen Containern mit einem Volumen von 3m³ bis 7m³ wählen. Für Abroller ist das größte verfügbare Modell für Bodenaushub der 12m³ Container. Je nach Baumaßnahme werden Sie also mehrere Container benötigen.

Auch wenn dies für jede Abfallart gilt, weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass Sie eine Überbefüllung Ihres 10m³ Absetz- oder 12m³ Abrollcontainers auf jeden Fall vermeiden sollten. Im schlimmsten Fall könnte das Fahrzeug den Container nicht mehr aufnehmen.

Abrollcontainer kann man bei einem Containerdienst mieten

Unter welchen Umständen ist eine Schadstoffanalyse erforderlich?

Erdaushub kann Schadstoffe wie Schwermetalle, Chemikalien, Brandreste oder andere Giftstoffe enthalten.

Da es hier keine einheitlichen Regelungen gibt, empfehlen wir Ihnen, sich schon bei der Planung Ihres Bauprojekts zu erkundigen, ob Entsorger eine Schadstoffanalyse verlangen. In manchen Regionen ist eine Bodenuntersuchung ab 10m³ Erdaushub obligatorisch.

In der Regel wird Ihr Containerdienst Sie darauf hinweisen, ob eine Schadstoffanalyse Ihres Aushubs erforderlich ist.

Üblicherweise untersuchen die in Ihrer Region zuständigen Landwirtschaftskammern oder Umweltinstitute solche Bodenproben. Die Kosten für eine Bodenuntersuchung liegen in der Regel zwischen 50 und 100€.

Erdaushub Schadstoffanalyse

Wie wird Erdaushub wiederverwertet?

Wie andere Abfallarten auch (z. B. Bauschutt, Altholz usw.) kann man Erdaushub gut wiederverwerten – vorausgesetzt, er ist nicht mit Schadstoffen belastet.

Der bestmögliche Fall ist, wenn der Aushub noch an Ort und Stelle genutzt werden kann. Ist das nicht möglich, sorgt Ihr Containerdienst dafür, dass der Erdaushub von Fremdmaterial befreit und dann der Wiederverwertung zugeführt wird.

Die Kosten für diesen Prozess sind im Preis Ihres Containers inbegriffen. Je mehr Fremdmaterial Ihr Aushub enthält, desto aufwendiger ist die Reinigung und am Ende der Preis für Ihren Container.

Ist der Bodenaushub schadstoffbelastet und ist es nicht möglich, die Schadstoffe zu entfernen, bleibt nur die dauerhafte Lagerung auf einer Deponie.

Erdaushub kann man wie folgt nutzen:

  • Deponie-Bau: Erdaushub wird oft als Dichtungsmaterial in Deponien genutzt.
  • Hochwasserschutz: Er kann er als Dämmmaterial im Hochwasserschutz (Deiche) eingesetzt werden.
  • Landschaftsbau: In der Landschaftsgestaltung dient er als Füllmaterial für Erhebungen oder als Grundlage für Bepflanzung.
  • Straßenbau: Erdaushub wird im Straßenbau verwendet – etwa für den Unterbau von Straßen.
  • Bauprojekte: Schadstofffreier und von Steinen befreiter Erdaushub kann bei Baumaßnahmen wiederverwertet werden.
  • Verkauf: In einigen Fällen wird sauberer und qualitativ hochwertiger Erdaushub an Gartenbaubetriebe verkauft.
  • Auffüllen von Gruben: Erdaushub wird auch dazu verwendet, alte Steinbrüche, Bau- und Kiesgruben oder ähnliche Vertiefungen aufzufüllen.

Mutterboden ist kein Erdaushub!

Mutterboden ist zu wertvoll, um ihn als Erdaushub zu entsorgen. Daher darf man Mutterboden nicht zusammen mit anderen Bauabfällen, auch nicht mit Erdaushub, entsorgen.

Mutterboden ist gemäß § 202 BauGB (Baugesetzbuch)in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen„.

Deswegen wird Mutterboden zu Beginn von Bauarbeiten sorgfältig abgetragen und zur späteren Nutzung separat gelagert. Erst wenn dies erledigt ist, beginnt die eigentliche Aushebung der unteren Erdschichten, die nachfolgend aus Erdaushub entsorgt werden.

Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Mutterboden, sofern möglich, auf dem Grundstück verteilt und neu bepflanzt.

Was für große Baustellen gilt, findet auch in Ihrem privaten Bauprojekt Anwendung. Sollte es notwendig sein, Mutterboden abzutragen, verwenden Sie ihn idealerweise auf Ihrem Grundstück. Ist dies nicht möglich, bieten sich zum Glück Möglichkeiten, Mutterboden einer sinnvollen Nutzung zuzuführen – in der Regel sollte das für Sie auch kostenlos sein, da Mutterboden sehr begehrt ist.
Sie können ihn über Bodenbörsen oder Kleinanzeigen anbieten. Dort sollte es einfach sein, Abnehmer zu finden, die auch bereit sind, den Abtransport zu übernehmen.

Haben Sie große Mengen Mutterboden, können Sie dafür auch einen Container bestellen. Der wird sich dann um die weitere Nutzung kümmern. Aufgrund der klaren Rechtslage wiederholen wir es abschließend: Mutterboden ist kein Erdaushub und darf nicht als solcher entsorgt werden.