Bauschutt-Container für Ihr Bauprojekt
Auf jeder Baustelle fallen unterschiedlichste Abfälle an. Dazu gehört auch Bauschutt, der in der Regel in Bauschutt-Container entsorgt wird. Die Erklärung, dass Bauschutt alle mineralischen Materialien umfasst, klingt zunächst einfach.
Wenn man dann aber sieht, was es alles zu beachten gilt, damit ein Entsorger Ihren Bauabfall auch tatsächlich als Bauschutt klassifiziert und entsorgt, zeigt sich: der Bauteufel lauert auch hier im Detail.
Wir erklären Ihnen nachfolgend, was Sie alles in einen Bauschuttcontainer geben können, wie Sie Ihr Bauprojekt optimal planen und mit welchen Kosten Sie rechnen sollten.
Zudem erfahren Sie, wie Sie sicherstellen, dass Ihr Bauschutt recycelt und nachhaltig wiederverwertet werden kann.
Die wichtigsten Fragen zu Ihrem Bauschuttcontainer schnell beantwortet
Was ist eigentlich Bauschutt?
Bauschutt besteht aus mineralischen Materialien wie Beton, Ziegeln, Steinen, Mauerwerk, Fliesen und Keramik.
Er entsteht bei Bautätigkeiten wie Neubau, Umbau, Sanierung, Renovierung und Abbruch von Bauwerken.
Voraussetzung für eine effiziente Entsorgung ist die sortenreine Sammlung der mineralischen Bauabfälle.
Wenn Ihr Bauabfall zu viel Fremdmaterial enthält, kann Ihr Entsorger auch nachträglich noch die Klassifizierung der Abfallart von Bauschutt zu Baumischabfall ändern.
Welcher Container ist der richtige für Ihr Bauprojekt?
Es gibt zwei Arten von Containern, die sich für Bauschutt eignen: Absetz- und Abrollcontainer.
Absetzcontainer
Absetzcontainer gibt es in Variationen mit einem Füllvolumen zwischen 1 – bis 10 m³. Aufgrund des hohen Materialgewichts bieten Containerdienste in der Regel für Bauschutt aber nur Container bis zu 7 m³ an. Absetzcontainer passen üblicherweise in eine Parklücke und können auch bei ungünstigen Ortsbedingungen gut aufgestellt werden. Aufgrund der Abmessungen sind die größeren Modelle nicht ganz einfach zu befüllen.
Abrollcontainer
Das Füllvolumen von Abrollcontainern liegt zwischen 10 – 40 m³. Für Bauschutt ist die Auswahl eines solchen Containers in der Regel auf 10 – 13 m³ beschränkt.
Abrollcontainer benötigen mehr Platz als Absetzcontainer und die Aufstellung ist schwieriger. Aber sie haben einen großen Vorteil: die Klappe am hinteren Ende des Containers erlaubt, sie einfach zu befüllen. Man kann leicht mit einer Schubkarre hineinrollen und den Schutt entladen.
Checkliste für die Entsorgung Ihres Bauschutts
Planung und Vorbereitung
- Entsorgen Sie reinen Bauschutt?
- Wie groß muss der Container sein?
- Wo können Sie den Container aufstellen?
- Brauchen Sie eine Stellgenehmigung?
- Ist eine Haltverbotszone notwendig?
- Eignet sich der Untergrund zur Aufstellung?
- Wie lange brauchen Sie zur Befüllung?
- Können Sie die Abbrucharbeiten vorab erledigen?
- Schützen Sie den Untergrund vor Beschädigungen
- Planen Sie ausreichend Raum zur Befüllung ein
- Befüllen Sie den Container zügig
- Fremdbefüllung vermeiden
- Reinigung des Aufstellortes
- Auflösen der Haltverbotszone
- Dokumentation durch den Entsorger
- Rechnung überprüfen
Wie berechnen Sie die richtige Größe für den Container?
Die richtige Größe des Containers hängt natürlich von der Menge des anfallenden Bauschutts ab.
Eine ungefähre Einschätzung der benötigten Größe kann durch die Multiplikation der Länge, Breite und Höhe des Abrissobjekts (z. B. eine Mauer) erfolgen.
Da der Schutt bei der Entsorgung relativ wild in den Container geschüttet wird, erhöht sich das Volumen. Um das zu kompensieren, erhöhen Sie das ermittelte Volumen um ca. 15-30%.
Unser Tipp: Rechnen Sie nicht zu knapp. Im Zweifel ist es besser, den nächst größeren Container bestellen.
Wie bereiten Sie Ihre Baustelle optimal vor?
Bevor Sie mit Schwung und Begeisterung die nächstbeste Wand einreißen, sorgen Sie zuerst für eine saubere Baustelle.
Das bedeutet: Sie entsorgen in der ersten Phase sämtliches Material, das später nicht zusammen mit dem Bauschutt gesammelt werden darf. Je nach Menge kann hierfür ein eigener Container angebracht sein.
Erst wenn die Baustelle frei von z.B. Holz, Kabeln, Rigips, Dämmungsmaterial und anderem Abfall ist, beginnen Sie mit der eigentlichen Abbrucharbeit.
Wann können Sie mit Abbrucharbeiten beginnen?
Mit den Abbrucharbeiten können Sie im Idealfall schon vor Aufstellung des Schuttcontainers beginnen und diese vielleicht sogar schon beenden.
Wenn noch jemand den Hammer schwingt, während drumherum Bewegung stattfindet, schafft das eine nicht ganz ungefährliche Situation.
Wenn alles schon erledigt ist, können Sie sich voll und ganz auf die Befüllung konzentrieren und schnell erledigen,
Worauf sollten Sie bei der Befüllung des Bauschuttcontainers achten?
Wenn Sie Ihren Container befüllen, sollten Sie neben der bereits erwähnten Sortenreinheit des Abfalls auf diese Dinge achten:
Gleichmäßge Befüllung
Die Befüllung sollte so erfolgen, dass das Gewicht des Schutts gleichmäßig im Container verteilt ist.
Vermeiden Sie Überfüllung
Befüllen Sie den Container bis maximal zum oberen Rand (Ladekante). Gehen Sie darüber hinaus, kann es sein, dass Sie das zulässige Gewicht des Containers überschreiten und die Aufnahme auf das Transportfahrzeug erschweren.
Das darf in den Bauschuttcontainer
- Back-, Mauer- und Natursteine
- Schiefer
- Klinker- & Ziegelsteine
- Dachziegel
- Mauerwerk
- Beton
- Ton
- Fliesen, Kacheln und Keramik
- Mörtel und Putzreste
- Estrich (mit Zement)
- Marmor (mit Porzellan)
- Kalkstein (mit Sandstein)
Das gehört nicht zum Bauschutt:
- Gefährliche Abfälle
- Asbest
- Chemikalien
- Metalle
- Elektroschrott
- Reifen
- Dachpappe
- Holz
- Gartenabfall
- Erde
- Möbel und Matratzen
Bauschutt richtig sammeln
Wenn Sie es richtig machen und zusätzliche Entsorgungskosten vermeiden wollen, ist es wichtig, den Abfall sortenrein zu sammeln. Das bedeutet, dass keine oder möglichst wenig Fremdstoffe im Schutt enthalten sind.
Fremdstoffe können z. B. Tapetenreste, Holz, Metall oder Porenbeton sein. Sind die Fremdanteile zu groß, wird Ihr Dienstleister die Zuordnung Ihres Abfalls ändern – nachträglich!
Aus Bauschutt wird dann Baumischabfall, wodurch sich der Preis für den Container deutlich zu Ihren Ungunsten verändert.
Um sicherzustellen, dass bei Ihrer Baumaßnahme tatsächlich nur Bauschutt anfällt, empfehlen wir Ihnen, bereits vor Beginn der Abbrucharbeiten, Fremdabfall von der Baustelle zu entfernen und in eigenen Behältern zu sammeln.
Erst wenn das geschehen ist, sollten Sie beginnen, Mauern einzureißen.
Schadstoffe im Bauschutt
Problematisch ist, wenn Ihr Abfall mit Schad-, Gefahr- oder Giftstoffen belastet ist. Zu den Gefahrstoffen zählen bereits Gipsplatten oder Mineralwolle – Materialien, die gerade in modernen Gebäuden oft verbaut sind.
Ist Ihr Bauschutt mit solchem Material belastet, ist er für eine spätere Verwertung ungeeignet. Hier bleibt nur die Entsorgung in einer Deponie.
Ganz übel und gefährlich ist, wenn der Schutt asbesthaltiges Material enthält. Hier müssen Sie spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, denn Asbestfasern gelten als hochgradig krebserregend.
Bei Sammlung asbesthaltigen Materials ist in jedem Fall Schutzkleidung erforderlich. Vermeiden Sie, das Baumaterial zu beschädigen oder zerbrechen, um die Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern. Asbest muss zwingend in speziellen Behältern gesammelt und entsorgt werden.
Asbest wurde 1993 als Baustoff in Deutschland verboten. Haben Sie den Verdacht, dass in Ihrem Bauwerk Asbest genutzt wurde, geben Sie am besten eine Prüfung in Auftrag, um sicherzugehen. Überlegen Sie ggf. auch, ob Sie in dem Fall die Baumaßnahme selbst durchführen wollen.
Mit welchen Kosten können Sie bei Entsorgung von Bauschutt rechnen?
Da die Preise für Container von Ort zu Ort sehr stark variieren, listen wir nachfolgend exemplarisch Durchschnittspreise für einige größere Städte in Deutschland an.
Anstatt konkreter Preise wollen wir Ihnen aber vor allem aufzeigen, mit welchen Faktoren Sie rechnen können, wenn Sie einen Container mieten.
Stellgenehmigung
Wenn Sie den Container auf öffentlichem Grund aufstellen (Straße, Parkplatz oder Bürgersteig), benötigen Sie eine Stellgenehmigung der Stadt oder Gemeinde. Die Stellgenehmigung ist üblicherweise mit einer Verwaltungsgebühr verbunden.
Die Regelungen und Gebühren für die Stellgenehmigung sind nicht einheitlich. Gehen Sie von mindestens 50 – 100€ aus. Je nach Gemeinde kann die Gebühr auch deutlich höher ausfallen.*
Halteverbotszone
Um sicherstellen zu können, dass Ihr Dienstleister den Container zum Liefertermin aufstellen kann, kann es sinnvoll sein, eine Haltverbotszone einzurichten.
Die Einrichtung einer Halteverbotszone müssen Sie ebenfalls bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung beantragen. Rechnen Sie hier mit Verwaltungsgebühren zwischen ca. 50 – 100€.*
Container
Die Kosten für den Container setzen sich zusammen aus: Größe und Transport des Containers sowie Sortierung und Entsorgung des Abfalls. Zudem macht auch die Auswahl des Dienstleisters einen Unterschied.
Zusätzliche Kosten
Zusätzliche Kosten entstehen, wenn Sie den Abfall nicht sortenrein sammeln und sich dadurch die Abfallkategorie verändert.
Darüber hinaus ist eine Verlängerung der Aufstellung und Stellgenehmigung, ein weiterer Kostenfaktor.
*Manche Dienstleister bieten die Möglichkeit an, Stellgenehmigung und Halteverbotszone für Sie zu organisieren.
So sparen Sie Geld für Ihren Bauschuttcontainer
Wenn Sie alles richtig machen, können Sie viel Geld sparen. Preise zu vergleichen und Flexibilität in Hinsicht auf die Terminplanung können sich lohnen.
Hier noch ein paar Tipps, die helfen, die Kosten für Ihren Bauschuttcontainer gering zu halten:
Sortenreine Sammlung des Bauschutts
Wir wiederholen es gerne, denn es lohnt sich für Sie: Wenn Sie einen Container für Bauschutt mieten, ist es wichtig, den Abfall sortenrein zu sammeln. Ansonsten wird der Entsorger Ihren Bauabfall nachträglich als Baumischabfall einstufen.
Der Preisunterschied zwischen einem Bauschuttcontainer und einem Container für Baumischabfall ist drastisch.
Hier einige Beispiele:
Ort | Bauschutt | Mischabfall |
---|---|---|
Berlin | 568,00 € | 773,55 € |
Düsseldorf | 343,78 € | 995,17 € |
München | 614,78 € | 1.265,66 € |
Hamburg | 556,71 € | 1.025,61 € |
Leipzig | 524,66 € | 1.104,80 € |
Größe des Containers
Kalkulieren Sie die Menge des Abfalls und bestellen Sie einen passenden oder im Zweifel den nächst größeren Abfallcontainer. Ist der bestellte Container zu klein, müssten Sie einen weiteren mit allen damit verbundenen Kosten bestellen.
Planen Sie die Aufstellungsdauer
Erstellen Sie einen Zeitplan und halten ihn ein. Je kürzer die Stelldauer, desto günstiger wird es.
Informieren Sie sich vorab
Niemand weiß alles und auch Sie müssen nicht alles selbst erledigen. Wenn Sie unsicher sind, beraten Sie sich mit Ihrem Containerdienst. Mit dem notwendigen fachlichen Rat können Sie sich besser vorbereiten und vermeiden teure Überraschungen.
Ab wann und warum müssen Sie die Entsorgung von Bauschutt dokumentieren?
Wenn Sie mehr als 10 Kubikmeter Bauschutt (oder anderen Abfall) entsorgen, besteht eine gemäß §8 der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) eine Dokumentationspflicht.
Die Dokumentation dient als Ihnen Nachweis für die fachgerechte und umweltverträgliche Entsorgung des Bauabfalls.
Die Dokumentation der Abfallentsorgung kann durch Lagepläne, Lichtbilder, Praxisbelege, Liefer- bzw. Wiegescheine oder ähnliche Dokumente, erfolgen.
Sie enthält zudem Namen und Anschrift des Baustellenbetreibers, sowie Masse, Verwertungsart und den beabsichtigten Verbleib des Abfalls.
Sollte es eine Abweichung von der Pflicht zur getrennten Sammlung geben, müssen Sie entweder die technische Unmöglichkeit oder wirtschaftliche Unzumutbarkeit dafür darlegen.
Recycling und nachhaltige Nutzung von Bauschutt
Recycling und Nachhaltigkeit sind auch in der Baubranche ein wichtiges Thema mit wachsender Bedeutung.
Das Gute am Bauschutt ist: Er kann weitgehend wiederverwertet werden – vorausgesetzt, er ist nicht mit Schadstoffen und Fremdmaterial belastet.
Beton, Fliesen und Ziegel werden beispielsweise zu Recyclingbeton verwertet. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwertung im Straßenbau oder als Füllmaterial.
Der Verwertungsindustrie verbessert bereits bestehende Technologien wie Brech- oder Sortieranlagen, um weitere Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Auch in diesen Bereichen sorgt der Einsatz künstlicher Intelligenz inzwischen für eine höhere Effizienz.
Ziel ist, das Material so weit wie möglich, noch vor Ort zu verwerten. Hierzu gibt es bereits vielversprechende Pilotprojekte.
Am 01.08.2023 ist die Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz (MantelV) in Kraft getreten. Damit ist die Verwertung von Bauschutt jetzt auf Bundesebene geregelt. Vorher lag die Zuständigkeit auf Länderebene, wodurch es eine Vielzahl unterschiedlicher Regelungen gab.
- Vermeidung von Abfällen
- Nicht vermeidbare Abfälle im Wertstoffkreislauf halten
- Beseitung von Bauabfällen umweltgerecht gestalten
Tipps und Tricks – so entsorgen Sie Bauschutt richtig
Darf es auch ein Abroller sein?
Bei großen Mengen Bauschutt und bei genug Platz zur Aufstellung lohnt sich vielleicht ein Abrollcontainer.
Ein Abrollcontainer hat hinten eine Klappe und ermöglicht die einfache Befüllung per Schubkarre.
Und es kommt doch auf die Größe an
Wenn der Bauschutt zu grob ist und die Bruchelemente größer als 60 cm (Kantenlänge) sind, müssen Sie nochmal ran und den Schutt weiter zerkleinern.
Zu große Bruchstücke verursachen in den Brechanlagen Probleme.
Kaminziegel sind Brandschutt
Ziegel- und andere Steine, die in Kaminen verarbeitet wurden oder einem Brand ausgesetzt waren, sind kein Bau-, sondern Brandschutt.
Durch die große Hitze im Kamin sich Schadstoffe entwickelt und an den Kaminziegeln angelagert.
Brandschutt gehört damit zu den „gefährlichen Abfällen“ und muss separat entsorgt werden.
Porenbeton ist kein Bauschutt
Porenbeton (Ytong) gehört nicht in den Bauschutt. Für den Laien mag es zunächst nicht einleuchtend sein, denn Porenbeton scheint doch eindeutig ein mineralisches Material zu sein.
Die speziellen Eigenschaften von Porenbeton verhindern aber, dass das Material später recycelt und erneut verwertet werden kann.
Also: auch Porenbeton müssen Sie separat entsorgen.
Metall geht gar nicht
Es dürfen keine Metalle im Bauschutt sein. Metalle verhindern das Recycling von Bauschutt, da die Brechanlagen nur auf mineralische Materialien ausgelegt sind.
Schützen Sie Ihre Gesundheit
Abrissarbeiten sind eine schmutzige, staubige und anstrengende Angelegenheit.
Tragen Sie Mundschutz, Handschuhe und Schutzbrille, um Ihre Gesundheit zu schützen.
Achtung! Asbest
Wenn Ihr Bauprojekt in einem Gebäude stattfindet, das vor 1993 gebaut wurde, sollten Sie sich vorab erkundigen, ob vielleicht Asbest verbaut wurde.
Asbest ist krebserregend und bedarf besonderer Maßnahmen zur Entsorgung.
Fragen Sie einen Experten, bevor Sie sich einer Gefahr aussetzen.